Kohl oder was man gegen Blähungen machen kann
Mit bis zu 4 % Ballaststoffen zählt Kohl auch zu den ballaststoffreichsten Gemüsesorten. Zweifelsohne ein „Gesundheitsplus“. Doch eben diese Ballaststoffe können Blähungen verursachen. Denn sie gelangen unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert werden. Nicht nur Kohl, auch andere Nahrungsmittel können zu Blähungen führen, z. B. Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Rohkost, Kaffee, Schokolade oder grobes Vollkornbrot. Auch durch hastiges Essen und Trinken kann Luft in den Darm gelangen.
Pflanzenkundige wissen: Gegen Blähungen sind viele Kräuter gewachsen. Vor allem Kümmel, Anis, Fenchel, Zimt und Pfefferminze werden zum Bekämpfen der ungeliebten Winde eingesetzt. Fragen Sie Ihren Apotheker. Der kann Ihnen eine genau auf Sie abgestimmte Teemischung anbieten.
Kohl – das Gemüse mit den meisten Vitaminen
Im Winterhalbjahr haben besonders vitamin- und ballaststoffreiche Gemüsesorten Saison, allen voran die verschiedenen Kohlsorten. Das vitaminreichste Gemüse überhaupt ist Grünkohl. Bezogen auf 100 g enthält er doppelt so viel Vitamin C wie Orangen. Bei den Vitaminen A und E, Niacin und den Vitaminen der B-Gruppe zählt der zu den Spitzenreitern. Überdurchschnittlich ist auch sein Mineralstoffgehalt. Er ist reich an Kalium und Calcium, Magnesium, Eisen und Fluor. Grünkohl ist zudem ein wertvoller Eiweiß- und Ballaststofflieferant. Ähnlich gesund sind Brokkoli und Rosenkohl. Sie liefern sogar mehr Vitamin C als Grünkohl. Auch Weißkohl und Rotkohl weisen beachtliche Vitaminwerte auf. Um unnötige Vitaminverluste zu vermeiden, sollte Kohl möglichst frisch oder aus der Tiefkühltruhe verzehrt werden. Aus Weißkraut wird bekanntlich das beliebte Sauerkraut hergestellt. Leichter verdaulich als die meisten seiner Artgenossen ist Chinakohl. Er bläht in der Regel nicht, ist aber wesentlich ärmer an Vitaminen und Mineralstoffen.
Die wichtigsten Kohlsorten
Blumenkohl
Blumenkohl aus heimischen Gebieten bekommt man zwischen Juni und Oktober. Nach dem Kauf sollte der Kohl nur 1-2 Tage aufbewahrt werden, möglichst bei Temperaturen um null Grad. Vor dem Verarbeiten legt man den Blumenkohl eine halbe Stunde mit dem Strunk nach oben in Salzwasser. Dieser Arbeitsschritt ist vor allem bei Freilandgemüse wichtig, um eventuelle „Bewohner“ zu vertreiben. Blumenkohl wird meistens gekocht und mit einer hellen Sauce serviert. Er kann aber auch überbacken, gebraten, in Butter gedünstet oder nach kurzem Blanchieren als Rohkost zubereitet werden. Blumenkohl ist eines unserer gesündesten Gemüse.
Eine besondere Form des Blumenkohls ist der zackenförmige Romanesco, der sich durch Lichteinfluss grün verfärbt hat. Dies geschieht, wenn die äußeren Hüllblätter die Blütensprossen nicht komplett umschließen.
Brokkoli
Gute Qualität beim Einkauf erkennt man an einer sattgrünen Farbe, fest geschlossenen Blüten und frischen Blättern. Brokkoli hat im Kühlschrank eine Aufbewahrungszeit von ca. 2 Tagen. Generell verdirbt in Folie abgepackter Brokkoli schneller als lose gekaufter. Vor der Zubereitung den Kopf eine halbe Stunde in Salzwasser einlegen. Wenn man die Hauptstiele unten kreuzweise einritzt und schält, so haben sie etwa die gleiche Garzeit wie die feine Seitentriebe (10 min). Brokkoli schmeckt roh oder gekocht zu Salaten, Suppen, Eintöpfen, Aufläufen oder als Fleischzulage.
Kohlrabi
Die genaue Herkunft des Kohlrabis ist ungewiss. Als sicher gilt jedoch, das Gemüse war schon den Römern als "caulo rapa" bekannt und überaus beliebt. Hierzulande kennt man den Kohlrabi seit dem Mittelalter, erstmals wurde er im Jahre 1558 erwähnt. Heutzutage zählt er zur Riege klassischer deutscher Gemüsesorten. In keinem anderen Land wird so viel Kohlrabi verzehrt wie hier.
Kohlrabi ist nicht nur wegen seines Geschmacks so beliebt, sondern auch wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe. Er strotzt nur so vor Vitamin C, schon eine halbe Knolle deckt unseren täglichen Bedarf. Er ist zudem reich an anderen Vitaminen (Biotin, Folsäure), Mineralstoffen (Magnesium, Selen) und sekundären Pflanzenstoffen. Was kaum jemand weiß: Besonders viele dieser gesunden Vitalstoffe sind in den Kohlrabi-Blättern enthalten, teilweise ist der Gehalt zwei- bis dreimal so hoch wie in der Knolle. Zumindest die zarten Herzblätter sollte man deshalb immer mitessen, kleingehackt als Salat oder wie Spinat gedünstet.
Spitzkohl
Der Spitzkohl ist eine Variante des Weißkohls. Den Namen verdankt er seiner spitz zulaufenden Form. Als früheste Kopfkohlart kommt er bereits im April/Mai auf den Markt. Die grünen Köpfe haben eine feinere Struktur und sind von der Konsistenz her lockerer und zarter als Weißkohl. Spitzkohl gart auch schneller und er bleibt schön knackig im Biss. Er ist wohlschmeckender und leichter verdaulich als Weißkohl. Im Gegensatz zum Weißkohl hält sich frisch geernteter Spitzkohl gut gekühlt nur 1-2 Wochen, denn je früher Kohl geerntet wird, desto kürzer ist auch seine Haltbarkeit.
Weißkraut
Weißkohl/kraut unterscheidet man in Sommer- und Wintersorten. Die Sommersorten sind durch die lockeren und grünen Köpfe gekennzeichnet, die Wintersorten dagegen haben feste, gelblich-weiße Köpfe. Eine besondere Art des Weißkohls ist der Spitzkohl. Er ist zarter und wohlschmeckender und bis Dezember erhältlich. Gute Qualität zeichnet sich durch glänzend frische und gesunde Köpfe, ohne Fraß- und Schlagstellen aus. Sein Gewicht sollte zwischen 1,5 und 2 kg betragen. Bei der Zubereitung entfernt man eventuell welke Blätter und den Strunk. Weißkraut kann man roh als Salat oder gekocht als Gemüseeintopf, Kohlrouladen, Auflauf oder Suppen essen. Weißkraut enthält übrigens Ascorbigen, eine Vitamin C-Vorstufe. Durch das Kochen entsteht daraus dann das vollständige Vitamin C.
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